Dortmunder Oikocredit-Mitglieder luden ein zum Jubiläum
(v.l.) Peter Ohlischläger (Sprecher Regionalgruppe Oikocredit), Eva- Maria Knappe (Regionalgruppe Oikocredit), Heike Dahlheimer (Leiterin Wichern) und Referent Jörg Weber (ECO Reporter).
40 Jahre alt ist jetzt Oikocredit geworden. Entstanden auf Anregung des Ökumenischen Rats der Kirchen, ist er eine Vorreiterin des sozial verantwortlichen Investments. Die internationale Genossenschaft finanziert und fördert Entwicklung in mehr als 60 Ländern. Zur Jubiläumsveranstaltung hatte deshalb die Regionalgruppe Dortmund in das Haus Beckhoff eingeladen.
Jörg Weber, Chefredakteur der Finanzpublikation ECOreporter.de referierte zum Thema „Mikrokredite – ein Weg aus der Armut?!“ Das ist ein Ansatz, den auch Oikocredit seit längerem verfolgt, in dem es Mikrofinanzinstitute (MFI) in verschiedenen Entwicklungsländern mit langfristigen Darlehen ausstattet, damit diese Kleinstkredite vergeben können. Der Referent wies darauf hin, dass die Zielgruppe von MFIs arme, aber wirtschaftlich aktive Menschen sind. Ein Mikrokredit solle Einzelnen oder einer Gemeinschaft helfen, sich eine Existenz aufzubauen, z.B. durch die Anschaffung einer Nähmaschine Einkommen zu schaffen. Würden Mikrokredite allerdings für den Konsum vergeben, könne es leicht zu Überschuldung und zu noch größerer Armut kommen.
Vier engagierte Mitglieder, Anleger und Anlegerinnen von Oikocredit wurden von Heike Dahlheimer, Leiterin des Kultur- und Tagunszentrums Wichern, interviewt. Allen vieren war wichtig, dass mit ihrem angelegten Geld benachteiligte Menschen eine faire Chance bekommen, sich eine Existenz aufzubauen. Sie tätigen also eine Investition in mehr Gerechtigkeit weltweit. Deshalb engagieren sie sich auch in der Regionalgruppe Dortmund, um andere mit dieser Idee des fairen Wirtschaftens bekannt zu machen. Zwei von ihnen sind auch in einem Weltladen aktiv, denn: fairer Handel und faires Anlegen gehören zusammen. Diese enge Verbindung zeigte sich auch bei einer Tombola mit 25 verschiedenen fairen Produkten des Weltladens Brackel, die von Oikocredit-Partnern hergestellt wurden.
Am Schluss der Veranstaltung stand der Wunsch, dass Oikocredit weiter wachsen möge - als Basisbewegung von engagierten Anlegern, die sich für faires Wirtschaften einsetzen und auch die Kirchen mitreißen, sich noch stärker mit ihren Rücklagen bei Oikocredit einzubringen.
Quelle: Bericht des Ev. Kirchenkreises Dortmund (http://www.ev-kirche-dortmund.de/news/newsdetail/artikel/1317/fairer-wirtschaften/).